Amman, Genf (epd). Die Konfliktparteien im Jemen haben sich unter UN-Vermittlung auf eine Verlängerung der Waffenruhe geeinigt. Die Waffen sollen ab Donnerstag zwei weitere Monate schweigen, gab der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg, in Amman bekannt.
In den vergangenen zwei Monaten hätten die Jemeniten die greifbaren Vorteile der Waffenruhe zu spüren bekommen. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung sei deutlich zurückgegangen, die Treibstofflieferungen über den Hafen von Hudajdah seien erheblich gestiegen. Der internationale Flughafen von Sanaa werde nach fast sechsjähriger Schließung wieder angeflogen. Die Konfliktparteien hätten sich zum ersten Mal seit Jahren unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen persönlich getroffen, um Fortschritte bei der Umsetzung landesweiter militärischer Deeskalationsmechanismen zu erzielen.
Der UN-Sonderbeauftragte Grundberg hatte auch die erste zweimonatige Feuerpause zwischen den Kriegsparteien mit ausgehandelt, der am 2. April in Kraft trat. In dem sieben Jahre dauernden Krieg mit Zehntausenden Toten und Verletzten kämpfen die Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung. Saudi-Arabien unterstützt die Regierung mit seiner Luftwaffe. Die Huthi-Rebellen erhalten Hilfe vom Iran.
Die Bevölkerung im Jemen wird auch von Armut, Hunger und Krankheiten wie Covid-19 geplagt. Zeitweise bezeichneten die UN die Lage im Jemen als die schwerste humanitäre Krise weltweit.