Bericht: Krankenhaus in Tigray stellt Versorgung ein

Bericht: Krankenhaus in Tigray stellt Versorgung ein

Frankfurt a.M. (epd). Nach rund eineinhalb Jahren Krieg in Tigray kann das größte Krankenhaus der äthiopischen Region nach Medienberichten seinen Betrieb nicht länger aufrechterhalten. Die Versorgung der Bevölkerung müsse ausgesetzt werden, weil Arzneimittel und Ausrüstung fehlten und der Strom ausfalle, zitierte der britische Sender BBC am Mittwoch den medizinischen Direktor der Klinik, Kibrom Gebreselassie.

Nur eine absolute Notversorgung könne noch geboten werden, meldete der äthiopische Nachrichtenkanal tigray.tv und verbreitete über YouTube einen Hilferuf des Verwaltungsleiters des Ayder-Referenzkrankenhauses an die internationale Gemeinschaft. Die Ärzteschaft dort hatte den Berichten zufolge auch schon mehr als ein Jahr gearbeitet, ohne überhaupt noch Gehalt zu beziehen. Helfer haben Alarm geschlagen, dass auch die Mitarbeiter der Klinik und ihre Familien hungern müssten.

Der blutige Konflikt in Nordäthiopien entzündete sich im November 2020 an einem Machtkampf zwischen der Zentralregierung und der in der Tigray-Region herrschenden TPLF. Inzwischen hat er sich auf andere Regionen ausgeweitet. Allen Konfliktparteien werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Tausende Menschen sind getötet worden, Millionen in die Flucht getrieben. Seit Langem beklagen Vereinte Nationen und Hilfsorganisationen einen eklatanten Mangel am nötigsten, darunter auch Medikamente und medizinische Ausrüstung.