Berlin (epd). Die sieben wichtigsten demokratischen Industriestaaten (G7) wollen die stockende Corona-Impfkampagne in armen Ländern voranbringen. Die gute Nachricht sei, „dass es jetzt endlich genug Impfstoff gibt“, sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Donnerstag am Rande von Beratungen der G7-Entwicklungs- und Gesundheitsminister in Berlin. Das sei sehr gut, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Covid-19 zu impfen. Jetzt gehe es darum, „die Impfstoffe auch wirklich in die Oberarme zu bekommen - auch an den entlegensten Orten dieser Welt“.
In den ärmsten Ländern seien teilweise erst 15 Prozent der Menschen geimpft, fügte die Ministerin hinzu. Deshalb nähmen die G7-Staaten gezielt die „letzte Meile in den Blick“. Es gehe beispielsweise um den Transport von Impfstoff, um Kühlschränke zur Lagerung, Spritzen und um ausgebildetes Gesundheitspersonal.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bekräftigte, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei und warnte, dass es wegen des Klimawandels häufiger zur Übertragung von Infektionskrankheiten von Tieren auf Menschen kommen wird. Daher arbeiteten die G7-Staaten an einer „sehr realistischen“ Simulation, sagte er. In einem Szenario, in dem es nach einem Leopardenbiss zur Pockenpandemie komme, die vor allem junge Menschen betreffe, werde versucht, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Dabei müsse ein klares System der Zuständigkeit, der Vernetzung und der Finanzierung entwickelt werden, das schnell und unbürokratisch funktioniere.