Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz Komitee hat den Widerstand von Sinti und Roma im KZ Auschwitz-Birkenau vor 78 Jahren gewürdigt. „Weltweit gedenken Überlebende von Auschwitz in diesen Tagen voller Bewunderung und Dankbarkeit der dramatischen Ereignisse des 16. Mai 1944“, erklärte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Sonntag bei einem Besuch in der Gedenkstätte Auschwitz.
Damals hätten sich Sinti und Roma im sogenannten „Zigeunerlager“ in Auschwitz-Birkenau gegen die SS zur Wehr gesetzt, die sie an diesem Tag in die Gaskammern treiben wollte. Bewaffnet mit Steinen und Werkzeugen hätten sie sich in ihren Baracken verschanzt, bis die SS abgezogen war. Auch wenn es der SS letztendlich im August 1944 doch gelungen sei, die noch im Lager befindlichen Sinti und Roma in den Gaskammern von Auschwitz zu ermorden, „an diesem 16. Mai verbreitete sich die Nachricht von ihrem Widerstand wie ein Lauffeuer unter den Häftlingen von Auschwitz als leuchtendes Signal, auch in scheinbar aussichtsloser Situation die Hoffnung und den Mut zum Widerstand nicht aufzugeben“, erklärte Heubner.
Die SS wollte am 16. Mai 1944 das sogenannte „Zigeunerlager“, in dem Tausende von Sinti und Roma inhaftiert waren, auflösen und sämtliche Häftlinge in den Gaskammern ermorden. Zwar wurde die Aktion abgebrochen, in der Nacht vom 2. zum 3. August 1944 wurden dann aber die letzten 4.300 in diesem Lagerabschnitt noch lebenden Menschen in den Gaskammern ermordet, meist Frauen, Kinder, Alte und Kranke. Daran wird am 2. August erinnert, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Völkermordes an den europäischen Sinti und Roma Europas.