Düsseldorf, Berlin (epd). Das Bundesarchiv hilft ukrainischen Archiven mit Geräten und Material, um die Bestände im Kriegsgebiet zu sichern und zu digitalisieren. „Archive bilden das Gedächtnis einer Nation und bewahren wichtige Quellen auf, die das Selbstverständnis eines Landes ausmachen“, sagte der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitag). In Kriegen würden sie mit zu Angriffszielen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind verschiedene ukrainische Archive beschädigt oder zerstört worden, darunter das Staatsarchiv in Charkiw.
„Wir wollen helfen, wo wir können, um unsere Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine bei der Digitalisierung und damit bei der Rettung ihrer wertvollen Überlieferung zu unterstützen“, betonte Hollmann. In den vergangenen Wochen hatte das Bundesarchiv unter anderem an das Staatliche Archiv in Ivano-Frankivsk sowie das Staatliche Historische Archiv von Lviv je einen Flachbett- und Einzugsscanner, Verpackungsmaterial, Transportkisten und ein Notstromaggregat geliefert. Nun sollen laut Hollmann weitere vier A2-Buchscanner beschafft werden. Installation und Inbetriebnahme soll mit Partnern vor Ort in der Ukraine erfolgen.
Als Folge der Maidan-Revolution im Jahr 2014 hatte die Ukraine viele staatliche Archive für die Nutzung von Bürgerinnen und Bürgern, Medien und Forschung geöffnet und damit unter anderem Akten des sowjetischen Geheimdienstes zugänglich gemacht.