Genf, Oslo (epd). Die Zahl der zivilen Opfer im Jemen-Konflikt ist laut einer norwegischen Hilfsorganisation seit dem Beginn des Waffenstillstandsabkommens Anfang April um mehr als die Hälfte gesunken. Der Rückgang sei ein klarer Beweis für den Nutzen des Waffenstillstands, erklärte der Norwegische Flüchtlingsrat am Mittwoch in Oslo.
Im Monat vor der Ankündigung des Waffenstillstands seien 213 Zivilisten verletzt oder getötet worden. Im Folgemonat des Abkommens seien noch 95 Zivilisten verwundet oder getötet worden, viele von ihnen durch nicht geräumte Landminen, improvisierte Sprengkörper und Blindgänger.
Die Zahl der Opfer von Luftangriffen, Granatenbeschuss und Kleinwaffen sei seit Beginn des Waffenstillstands jedoch deutlich zurückgegangen. Der Norwegische Flüchtlingsrat bezog sich auf eine Untersuchung des Civilian Impact Monitoring Project.
Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, hatte einen zweimonatigen Waffenstillstand zwischen den Kriegsparteien angekündigt, der am 2. April in Kraft trat. In dem sieben Jahre dauernden Krieg mit Zehntausenden Toten und Verletzten kämpfen die Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung.
Saudi-Arabien unterstützt die Regierung mit seiner Luftwaffe. Die Huthis erhalten Hilfe vom Iran. Der Norwegische Flüchtlingsrat leistet humanitäre Hilfe und unterstützt Studienprojekte.