Wiesbaden (epd). Die Zahl der Pflegerinnen und Pfleger ist innerhalb von zehn Jahren deutlich gestiegen. Ende 2020 waren in Deutschland 486.100 Beschäftigte in Krankenhäusern in der Pflege tätig, 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Der überwiegende Teil (89 Prozent) verfügte über eine spezifische pflegerische Ausbildung. 49 Prozent der im Pflegedienst Beschäftigten arbeitete in Teilzeit - insgesamt 238.000 Personen
Auch in Pflegeheimen und ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten wuchs den Angaben zufolge die Zahl der Beschäftigten: Während im Jahr 2009 noch 679.000 ambulante und stationäre Pflegekräfte tätig waren, waren es 2019 rund 954.000: Ein Anstieg um 40 Prozent. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Personal hinzu: Von 2009 bis 2019 stieg die Zahl der dort Beschäftigten um 61 Prozent, im stationären Bereich war es ein Plus von 30 Prozent.
616.000 der Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären Einrichtungen arbeiteten im Jahr 2019 geringfügig oder in Teilzeit. Das entspricht einem Anteil von 65 Prozent. 85 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonals in Heimen und ambulanten Diensten war weiblich.
Vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern und Heimen, zu denen auch Pflegefachkräfte zählen, verdienten im Jahr 2021 brutto durchschnittlich 34 Prozent mehr als noch 2011. Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum etwas weniger (plus 31,0 Prozent), bei Fachkräften in Pflegeheimen fiel der Anstieg mit 39,3 Prozent höher aus. In allen drei Gruppen stiegen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker an als in der Gesamtwirtschaft mit plus 21,7 Prozent.
Durch die überdurchschnittlichen Verdienststeigerungen in den letzten zehn Jahren verdienten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger im Jahr 2021 mit 3.697 Euro brutto im Monat auch überdurchschnittlich im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. Beschäftigte mit vergleichbarer Qualifikation in der Gesamtwirtschaft bekamen 2021 durchschnittlich 3.399 Euro im Monat. Auch Fachkräfte in Pflegeheimen verdienten mit 3.430 Euro überdurchschnittlich. Fachkräfte in Altenheimen, darunter Altenpflegerinnen und -pfleger, lagen mit 3. 327 Euro unterhalb des gesamtwirtschaftlichen Durchschnitts.
Die Unterschiede sind den Statistikern zufolge unter anderem darauf zurückzuführen, dass in der Krankenpflege vielfach Tariflöhne gezahlt werden, während es für Altenheime bislang keinen flächendeckenden Tarifvertrag gibt.