Frankfurt a.M., Manila (epd). Trotz Gewalt zeichnet sich bei den Präsidentenwahlen auf den Philippinen eine hohe Beteiligung ab. Viele Menschen standen Schlange vor den Wahllokalen, wie das Nachrichtenportal „Rappler“ am Montag berichtete. Als Favorit gilt Ferdinand „Bongbong“ Marcos (64), Sohn des früheren Diktators Ferdinand Marcos. In den Umfragen führte er deutlich vor seiner aussichtsreichsten Konkurrentin, der jetzigen Vizepräsidentin und Menschenrechtsanwältin Leni Robredo (57).
Der derzeitige Staatschef Rodrigo Duterte darf laut Verfassung nach sechs Jahren im Amt nicht mehr antreten. Die Wahllokale sind noch bis 19 Uhr (Ortszeit) geöffnet. Mit ersten Ergebnissen wird am späten Abend oder in der Nacht zu Dienstag gerechnet.
Überschattet wurden die Wahlen von Gewalt. In der südlichen Provinz Maguindanao wurden nach Angaben der Polizei drei Wachleute getötet, als Bewaffnete auf ein Wahllokal feuerten, berichtete das Onlineportal „Inquirer.net“. Im Nordwesten der Philippinen starben am Wochenende vier Menschen bei einem Schusswechsel.
Nach Angaben der Wahlkommission sind 65,7 Millionen Stimmberechtigte registriert. Neben dem Staatschef stehen zahlreiche Parlamentsabgeordnete sowie Kandidatinnen und Kandidaten für Tausende politische Posten auf regionaler und kommunaler Ebene zur Wahl. In dem südostasiatischen Inselreich leben etwa 112 Millionen Menschen. Mehr als 80 Prozent sind Katholiken.