Berlin (epd). Yasmin Fahimi ist neue Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin stimmten am Montag 358 der 398 Delegierten für die frühere SPD-Generalsekretärin, die als einzige zur Wahl stand. 26 Delegierte votierten gegen die 54-Jährige. Zehn enthielten sich.
Damit steht erstmals eine Frau an der Spitze des 1949 gegründeten DGB. Fahimi löst Reiner Hoffmann ab, der den Gewerkschaftsbund seit 2014 geführt hatte. Vor ihrer Wahl hatte Fahimi in einer Vorstellungsrede angekündigt, der DGB werde unter ihrer Führung unter anderem verstärkt gegen die Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt kämpfen.
Die studierte Chemikerin Fahimi war von 2000 bis 2013 Gewerkschaftssekretärin bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. 2014 und 2015 amtierte sie als SPD-Generalsekretärin. Von 2016 bis 2017 war sie beamtete Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium. Seit 2017 gehört sie dem Deutschen Bundestag an. Sie hat angekündigt, ihr Bundestagsmandat nach der Wahl zur DGB-Chefin niederzulegen.
Der DGB umfasst acht Mitgliedsgewerkschaften mit insgesamt rund sechs Millionen Mitgliedern. Der Bundeskongress, der noch bis 12. Mai tagt, ist das höchste Gremium des Gewerkschaftsbundes. Er tritt alle vier Jahre zusammen.