Osnabrück (epd). Der Dachverband der Molkereien und Milchverarbeiter in Deutschland geht davon aus, dass Milchprodukte im Supermarkt in den kommenden Wochen noch einmal deutlich teurer werden. „Bei Milchprodukten mit längeren Kontraktlaufzeiten sind die Preissteigerungen im Laden teils noch nicht wirklich angekommen, das wird erst in den kommenden Wochen und Monaten geschehen“, sagte Geschäftsführer Björn Börgermann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag, online). „Steigerungsraten von 20 Prozent könnten durchaus möglich sein.“ Gemeint ist damit neben Milch auch Käse.
Am Ende sei dies aber Verhandlungssache zwischen Molkereien und Handelsunternehmen, schränkte Börgermann ein. Karsten Schmal, Vize-Präsident des Bauernverbandes, forderte im Gespräch mit der Zeitung, dass Erlössteigerungen „vollumfänglich“ an die Landwirte weitergegeben werden. „Egal ob Bio oder konventionell - die Milcherzeugerpreise müssen steigen.“ Die höheren Ausgaben für Energie, Futter oder Düngemittel „lassen den bisherigen Anstieg beim Milchgeld de facto verpuffen“. Zudem seien die Landwirte in Sorge, ob beispielsweise Futtermittel für Kühe künftig überhaupt noch ausreichend zur Verfügung stünden.