Berlin (epd). Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) hat sich angesichts des von der Ukraine beklagten Getreidediebstahls durch Russland für eine Ausweitung der Ukraine-Hilfen ausgesprochen. „Als Bundesregierung müssen wir alles tun, damit die Ukraine ihre Souveränität verteidigen kann - dazu zählen Waffen, Hilfslieferungen und wirtschaftliche Unterstützung“, sagte der Minister den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Ziel müsse es sein, die Wirtschaftskraft und damit auch den Agrarsektor der Ukraine zu erhalten.
„Wir sollten nun alles dafür tun, um alternative, leistungsfähige Verkehrswege zu ermöglichen“, sagte der Grünen-Politiker. Denn Russland blockiere die ukrainischen Seehäfen, über die nahezu alle Agrarrohstoffe verschifft worden seien. „Der Weg über die Schiene könnte eine Lösung sein, um Hilfen in die Ukraine zu transportieren und Getreide zu exportieren - wenn auch mit viel Aufwand und mit beschränkten Kapazitäten“, sagte Özdemir.
Deutschland habe bisher etwa 270 Hilfslieferungen mit über 8.000 Paletten auf den Weg in die Ukraine gebracht, erklärte der Minister. G7-Vertreter würden kommende Woche in Stuttgart darüber beraten, wie die Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine besser aufeinander abgestimmt werden. Die G7-Agrarminister würden zudem über die globale Ernährungslage sprechen, kündigte der Minister an.