Berlin (epd). Nach einem Medienbericht sind seit Kriegsbeginn mehr als 600.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) habe Daten aus dem Ausländerzentralregister (AZR) analysiert, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Demnach seien seit Ende Februar 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst worden (Stand: 30. April). 98, 4 Prozent von ihnen seien ukrainische Staatsangehörige. Nur ein sehr kleiner Anteil der Flüchtlinge komme aus anderen Teilen der Welt, etwa Afrika, Asien oder Nahost.
Zahlen aus der Statistik liegen den Funke-Zeitungen vor. Unklar sei allerdings, wie viele der im AZR erfassten Ukrainerinnen und Ukrainer beziehungsweise Drittstaaten-Angehörige nach der Erfassung in Deutschland in ein anderes EU-Land weitergereist oder trotz der Kampfhandlungen bereits wieder in ihre Heimat zurückgekehrt seien, heißt es in dem Bericht. Oft meldeten sich die Menschen nicht ab.
Das Bundesinnenministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass die Bundespolizei inzwischen mehr als 400.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gezählt habe, die seit Kriegsbeginn am 24. Februar nach Deutschland gekommen seien. Das Ministerium weist stets darauf hin, dass die tatsächliche Zahl der nach Deutschland Geflüchteten wahrscheinlich höher liege, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können.