Frankfurt a.M., Mogadischu (epd). Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab haben Medienberichten zufolge die internationale Militärmission in Somalia angegriffen. Kämpfer hätten eine Basis burundischer Truppen in El-Baraf nördlich der Hauptstadt Mogadischu attackiert, berichtete der lokale Sender Radio Shabelle am Dienstag. Es sei zu heftigen Gefechten gekommen. Mindestens vier somalische Soldaten, die ebenfalls an den Kämpfen beteiligt waren, seien getötet und fünf verletzt worden.
Das Nachrichtenportal Garowe Online berichtete, Al-Shabaab habe die Basis erobert und militärische Ausrüstung zerstört. Der staatliche Fernsehsender SNTV dagegen teilte auf Twitter mit, die ausländischen Truppen hätten den Angriff abgewehrt. Al Shabaab beanspruchte den Angriff für sich und erklärte, 59 Soldaten der Militärmission seien getötet worden.
Die Militärmission Atmis der Afrikanischen Union (AU) wurde ins Leben gerufen, um in den kommenden 12 Monaten die Verantwortung für die Sicherheit und Verteidigung Somalias, die bisher stark von der internationalen Gemeinschaft abhing, auf die somalische Armee zu übertragen. Atmis nahm am 1. April die Arbeit auf und löste die Mission Amisom ab, die 2007 gegründet wurde, um das Land am Horn von Afrika nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg zu versöhnen.
Die Terrorgruppe Al-Shabaab, die sich mehrheitlich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida versteht, kontrolliert Teile von Somalia. Die Gruppe lehnt westliche Einflüsse und die von der internationalen Gemeinschaft gestützte somalische Regierung ab und verübt immer wieder Anschläge auf Einrichtungen und Vertreter des Staats. Nach einer mehrstufigen Wahl des Parlaments in den vergangenen Monaten soll demnächst auch ein neuer Präsident gewählt werden.