Mainz (epd). Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft ver.di, Frank Werneke, hat die Bundesregierung aufgefordert, gegen die wachsende soziale Spaltung in Deutschland vorzugehen. Für Normal- und Geringverdiener müsse der Gaspreis gedeckelt werden, außerdem müsse die Bundesregierung ein „Mobilitätsgeld“ einführen, forderte er am Sonntag auf der Maikundgebung in Mainz. „Einige werden trotz Corona und Krieg immer reicher - und gleichzeitig leidet die Breite der Bevölkerung unter stark steigenden Preisen“, erklärte er laut vorab verbreitetem Redemanuskript.
„Reiche und Superreiche“ müssten mit einer Abgabe auf hohe Vermögen und eine Besteuerung von Kapitaleinkünften und von hohen Erbschaften dazu gezwungen werden, einen „angemessenen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwohls“ zu leisten, sagte Werneke. Er kündigte weitere bundesweite Streiks für die kommenden Wochen an.
Der ver.di-Vorsitzende, Hauptredner auf der Mainzer DGB-Kundgebung, unterstützte vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine die harte Sanktionspolitik des Westens gegen Russland. Zugleich gab er zu bedenken: „Die Diskussion um mehr Sicherheit in Europa darf nicht allein aus einer militärischen Perspektive geführt werden.“ Ziel der Gewerkschaften bleibe eine Welt mit weniger Waffen.