Genf, Butscha (epd). UN-Generalsekretär António Guterres hat Russland zur Zusammenarbeit bei der internationalen Untersuchung mutmaßlicher Kriegsverbrechen in dem ukrainischen Ort Butscha aufgefordert. Guterres sagte am Donnerstag bei einem Besuch in Butscha, eine gründliche Untersuchung und Rechenschaft sei wichtig. Er sei froh, dass der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs bereits vor Ort gewesen sei.
Der Schauplatz der möglichen Massaker sei entsetzlich, der Krieg an sich sei das schlimmste Verbrechen. Guterres wollte später den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, treffen. Am Dienstag hatte Guterres in Moskau mit Russlands Präsident Wladimir Putin über humanitäre Hilfe für die Menschen in der Ukraine gesprochen.
Gräueltaten an der Zivilbevölkerung in Butscha, die nach dem Abzug russischer Truppen aus dem Kiewer Vorort bekannt geworden waren, hatten Anfang April international Entsetzen ausgelöst. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, erklärte, Berichte aus Butscha und anderen Gebieten in der Ukraine legten nahe, dass es sich um Kriegsverbrechen handeln könnte.
Russland hatten am 24. Februar die Ukraine überfallen. Nach UN-Angaben wurden Tausende Zivilisten getötet, Millionen Menschen flüchteten vor der Gewalt.