Hamburg (epd). Aufgabe der Politik im Ukraine-Konflikt ist nach Ansicht des Philosophen Peter Sloterdijk, den russischen Präsidenten Wladimir Putin so scheitern zu lassen, „dass wir nicht mit untergehen“. Ziel müsse sein, Putin „beim Scheitern zu assistieren“, sagte der 74-jährige Bestseller-Autor der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“. Sloterdijk: „Als vorerst letzter Vertreter eines großen Planhandelns, angesichts seiner destruktiven Arsenale, muss man ihm so widerstehen, dass man seine Tendenzen zum Verrücktwerden nicht verstärkt.“
Sloterdijk zeigte Verständnis für das lange Zögern der Bundesregierung bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine: „Im Zeitalter voratomarer Strategien hätte man mit der Lieferung von schweren Waffen nicht lange gezögert.“ Auch Zögern könne Politik sein: „Das Bewusstsein dessen, dass es in der Geschichte immer anders kommt, als man denkt, hat sich vertieft.“