Berlin, Ramstein (epd). Die Bundesregierung will die Ukraine angesichts des russischen Angriffs nun auch mit sogenannten schweren Waffen unterstützen. Wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag laut Redemanuskript bei einem internationalen Treffen in Ramstein sagte, ist mit Ländern in Osteuropa ein Ringtausch vereinbart worden. „Sie geben Gerät aus sowjetischer Produktion an die Ukraine und wir füllen diese Lücken auf“, sagte Lambrecht. Damit solle die Ukraine schnell an schwere Waffen kommen, die keine lange Ausbildung erfordern.
Zudem sei am Montag entschieden worden, dass Deutschland die Lieferung von „Gepard“-Flugabwehrpanzern an die Ukraine ermöglichen werde, sagte die Ministerin. Zusammen mit den USA arbeitet Deutschland nach ihren Worten an der Ausbildung von ukrainischen Truppen an Artilleriesystemen auf deutschem Boden. Zusammen mit den Niederlanden soll Ausbildung an Panzerhaubitzen und Munition für die Ukraine bereitgestellt werden.
Schon zu Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei Monaten gegen die Ukraine hatte die Bundesregierung entschieden, der Ukraine Verteidigungswaffen zu liefern. Die Lieferung schwerer Waffen wie Panzer wurde bislang aber abgelehnt. Vermehrt wurden in den vergangenen Wochen aber Stimmen auch in der Koalition aus SPD, Grünen und FDP laut, auch die Lieferung solcher Waffen zu ermöglichen oder zu unterstützen.
Am Donnerstag wird dies auch Thema im Bundestag, nachdem die Union einen Antrag zur Lieferung schwerer Waffen vorgelegt hatte. Inzwischen haben sich nach Angaben der FDP auch Fachpolitiker und Spitzen der Koalitionsfraktionen auf einen Antrag geeinigt, der auf diese Linie einschwenkt. „Der Verlauf des Krieges zwingt auch zur Anpassung der Unterstützung der Ukraine“, heißt es darin. Deutschland ermögliche in Abstimmung mit anderen Nato-Partnern die Lieferungen schwerer Waffen. Insbesondere Waffen sowjetischer oder russischer Bauart sollen an die Ukraine geliefert werden, weil diese sofort eingesetzt werden könnten, heißt es darin weiter.