Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Montag in Berlin ukrainische Holocaust-Überlebende getroffen. Bei einem Besuch einer Pflegeeinrichtung im Stadtteil Marzahn sagte Steinmeier, er hoffe, dass die Geflüchteten in Deutschland sich sicher vor weiteren Angriffen fühlen. Bislang sind nach Angaben einer Sprecherin des Bundespräsidialamtes rund 70 schwerstpflegebedürftige Holocaust-Überlebende aus der Ukraine in elf deutschen Städten aufgenommen worden.
Steinmeier erkundigte sich bei dem Treffen mit den vier Frauen und zwei Männern unter anderem über deren teilweise mehrtägige Fluchtgeschichten aus verschiedenen ukrainischen Städten. Dabei äußerten einige von ihnen den Wunsch, nach dem Krieg wieder in ihre Heimatstädte zurückzukehren. Sie waren mithilfe jüdischer Organisationen nach Deutschland gebracht worden.
Der Bundespräsident hatte bereits Anfang März in Berlin rund 100 jüdische Kinder und Waisenkinder besucht, die vor dem Krieg aus dem ukrainischen Odessa geflohen waren. Bis Freitagvormittag hatte die Bundespolizei laut Bundesinnenministerium knapp 370.000 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland registriert. Überwiegend handelt es sich dabei um Frauen, Kinder und alte Menschen.