Berlin (epd). Die Lieferung von schweren Waffen aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums aktuell nicht vorgesehen. Auch Schützenpanzer des Typs Marder würden als Hauptwaffensystem der Bundeswehr weiterhin benötigt, um die Landes- und Bündnisverteidigung wahrzunehmen, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin mit Blick auf ukrainische Forderungen.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit fügte hinzu, dass es angesichts der russischen Großoffensive auf die Ukraine um die Suche nach Militärmaterial gehe, das schnell verfügbar, schnell einsetzbar und schnell handhabbar sei: Das sei Material, das von der ukrainischen Armee bereits verwendet werde, und wo die Logistikketten stimmten, die Instandhaltung geklärt sei und wofür es Ersatzteile gebe. In der Regel handele es sich um Modelle aus russischer oder sowjetischer Produktion, die in den meisten westlichen Ländern nicht vorrätig seien, aber in einigen osteuropäischen Armeen, fügte er hinzu.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Dienstagabend betont, wenn Nato-Partner im Osten Europas Waffen aus alten Beständen an die Ukraine liefern wollten, sich dafür aber Ersatz wünschten, werde Deutschland dabei „hilfreich“ sein. Hebestreit sagte, diese Länder sollten dabei unterstützt werden, die entstehenden Lücken sukzessive aufzufüllen. Das gehe aber nicht über Nacht.