Wiesbaden (epd). Die Zahl der ausländischen Fachkräfte mit einer sogenannten Blue Card hat Ende 2021 einen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, ist die Zahl der Arbeitsmigranten binnen einem Jahr um sechs Prozent auf rund 70.000 Menschen gestiegen.
Im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie sei die Zahl der Blue-Card-Inhaber zuletzt deutlich langsamer gestiegen, fügten die Statistiker hinzu. Im Jahr 2019 war die Zahl noch um 20 Prozent gestiegen, 2020 lediglich um sieben Prozent.
Die meisten Blue-Card-Inhaber kamen den Angaben zufolge aus Indien (28 Prozent), gefolgt von China, der Türkei und Russland mit einem Anteil von jeweils sechs Prozent. Knapp die Hälfte der Arbeitsmigranten ist in Berufen tätig, in denen es in Deutschland eine hohe Anzahl an unbesetzten Stellen gibt. Hierzu zählen Ärzte und Ärztinnen, Ingenieure und Ingenieurinnen sowie IT-Fachkräfte.
Im Durchschnitt sind die Fachkräfte mit Blue Card 34 Jahre alt. Knapp drei Viertel sind männlich. Fast drei von zehn haben zuvor in Deutschland studiert.
Mit der im Jahr 2012 eingeführten Blue Card will die EU die Anstellung hochqualifizierter Menschen aus Nicht-EU-Staaten erleichtern und dem Arbeitskräftemangel in bestimmten Branchen begegnen. Voraussetzung für die Aufenthaltserlaubnis mit Blue Card sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium sowie ein konkretes Arbeitsplatzangebot.