Köln (epd). Die Folgen des Krieges in der Ukraine treffen nach Angaben der Malteser Menschen in Krisenregionen der Welt besonders schwer. Steigende Preise für Weizen, Mais, Speiseöl, Düngemittel und Benzin verschärften bereits bestehende Notlagen etwa im Libanon oder in Afrika, erklärte Clemens Graf von Mirbach-Harff, Generalsekretär des Hilfswerks Malteser International, am Mittwoch in Köln. „Noch nie war der Bedarf an humanitärer Hilfe weltweit so groß.“
Im Libanon beispielsweise komme zu einer Wirtschaftskrise, einer hohen Inflation und Arbeitslosenquote nun auch noch eine „Weizen-Krise“ hinzu, da rund 80 Prozent der Weizenimporte bisher aus der Ukraine stammten, hieß es. Die Vorräte des Getreides reichten nach Regierungsangaben nur noch für einen Monat.
Auch in ostafrikanischen Ländern wie Kenia spitze sich die Lage weiter zu. Wegen des gestiegenen Rohölpreises sei derzeit kaum noch Benzin erhältlich, sodass es immer schwieriger werde, die Menschen mit Hilfsgütern zu erreichen, erklärte Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International. „Dabei ist die Hilfe vor allem im Norden Kenias gerade wichtig, denn durch die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten sind dort rund 3,5 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen“, sagte Hansen.