Frankfurt a.M. (epd). Die Zahl der nach dem Tod gespendeten Organe in Deutschland ist im Pandemiejahr 2021 nur leicht auf 2.905 (2020: 2.941) zurückgegangen. Dagegen stieg die Zahl der postmortalen Organspender geringfügig von 913 auf 933 an, wie aus dem am Dienstag in Frankfurt am Main veröffentlichten Jahresbericht der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht. Insgesamt wurden danach im vergangenen Jahr bundesweit 2.979 Organe transplantiert.
„In Anbetracht der teils massiven Einbußen, die andere europäische Länder über die zwei Pandemiejahre zu verzeichnen hatten, können wir mit dieser errungenen Stabilität noch zufrieden sein“, schreiben die beiden DSO-Vorstände Axel Rahmel und Thomas Biet im Vorwort des Jahresberichts. „Allerdings bewegen wir uns in Deutschland nach wie vor unverändert auf einem sehr niedrigen Niveau. Nicht aus den Augen verlieren dürfen wir deshalb die Zahl der Patientinnen und Patienten, die auf eine Organspende warten.“
Ende 2021 standen laut Bericht rund 8.500 schwer kranke Menschen auf der Warteliste. Davon benötigten allein rund 6.600 eine Nierentransplantation, es konnten jedoch nur 1.992 Nieren übertragen werden. Aus Mangel an Spenderorganen seien hierzulande rund 100.000 Patienten dauerhaft auf die Dialyse angewiesen, hieß es. Durch eine Nierentransplantation hätten sie eine längere Lebenserwartung und eine erheblich bessere Lebensqualität.
Die DSO hatte erst vor einer Woche einen Einbruch der Zahl der Organspenden im ersten Quartal dieses Jahres gemeldet. Von Januar bis März seien 28 Prozent weniger Organe gespendet worden als im Vorjahreszeitraum. 176 Personen hätten 562 Organe gespendet, im Vorjahreszeitraum seien es 249 Spender und 778 Organe gewesen.