München (epd). Der bislang älteste Beleg über den Verzehr eines Hühnereis nördlich der Alpen stammt aus dem heutigen Nördlingen in Bayern. Eierschalen landeten im 4. Jahrhundert vor Christus zwischen verbranntem Getreide und Tierknochen im Abfall, wie das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag in München mitteilte.
Wissenschaftler hatten die nur millimetergroßen Splitter aus einer Müllgrube der späten Eisenzeit untersucht. Die fast 2.400 Jahre alten Schalen seien der erste direkte Beleg für den menschlichen Verzehr von Eiern nördlich der Alpen, hieß es. Sie zeugten vom Wandel der Ernährungsgewohnheiten und den Anfängen der Hühnerhaltung in Mitteleuropa.
Die Lage inmitten von Speiseresten spreche dafür, dass das Hühnerei tatsächlich dem Verzehr diente, erläuterten die Wissenschaftler wenige Tage vor Ostern. Ob das Ei gekocht war, lasse sich nicht sagen. Nach bisherigem Forschungsstand hielten die Menschen in Mitteleuropa Hühner zu dieser Zeit bis dato eher als Haus-, denn als Nutztiere.