Heil ruft Deutsche zu größerer Hilfsbereitschaft auf als 2015

Heil ruft Deutsche zu größerer Hilfsbereitschaft auf als 2015

Berlin (epd). Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die Deutschen dazu aufgerufen, gegenüber den Flüchtlingen aus der Ukraine eine größere Hilfsbereitschaft zu zeigen als sie es bei den syrischen Flüchtlingen 2015 getan haben. „Die Großherzigkeit muss diesmal länger tragen als ein paar Monate“, sagte Heil der „Bild am Sonntag“ in Berlin. Dieser Krieg könne noch sehr lange dauern. „Darauf müssen wir uns als Gesellschaft einstellen.“

Eine erneute Spaltung der Gesellschaft wegen der Aufnahme vieler tausend Geflüchteter will Heil demnach verhindern: „Das geht nur, wenn keiner gegen den anderen ausgespielt wird.“ Die Versprechen an die Gesellschaft gälten nach wie vor. „Für meinen Bereich heißt das: Ein robuster Arbeitsmarkt und eine stabile Rente sind für mich genauso wichtig wie die Hilfe für Geflüchtete.“

Bis Freitagvormittag hatte die Bundespolizei rund 320.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland gezählt. Die tatsächliche Zahl der nach Deutschland Geflüchteten liegt wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.