Karlsruhe, Berlin (epd). Ein Syrer ist am Dienstag in Berlin festgenommen worden, weil er im Verdacht steht, für den „Islamischen Staat“ (IS) gefoltert zu haben. Wie die Bundesanwaltschaft am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte, werden ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Der tatverdächtige Raed E. hat sich den Angaben zufolge im Sommer 2014 dem IS angeschlossen. Im August desselben Jahres sei er an einem Angriff auf den ostsyrischen Shu'aytat-Stamm beteiligt gewesen, bei dem mindestens 700 Stammesangehörige getötet wurden.
Der jetzt Festgenommene soll dabei drei Gefangene gefoltert haben. Unter anderem habe er seine Opfer mit einem Seil an den auf dem Rücken gefesselten Händen an die Decke gezogen und sie teilweise mit Peitschen, Kabeln, einem Wasserschlauch und Stromschlägen malträtiert.
Außerdem habe er für den IS in Gefängnissen Aufgaben übernommen und Freikäufe der gefangengenommenen Shu'aytat-Angehörigen abgewickelt. Ein Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe sollte noch am Mittwoch über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden.