Berlin (epd). Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung fordert schärfere Maßnahmen der Politik gegen die Erderwärmung. „Es wird immer klarer, dass wir endlich politische Maßnahmen benötigen, die wirklich Biss haben“, sagte der Direktor des Instituts, Ottmar Edenhofer, am Montag im RBB-Inforadio vor der Veröffentlichung des neuen Weltklimaberichts. „Wir dürfen uns nicht auf freiwillige Selbstverpflichtungen von Banken und Industrie verlassen, sondern brauchen jetzt eine ambitionierte CO2-Bepreisung.“ Ansonsten werde es nicht gelingen, die Emissionen zu reduzieren.
Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, sei nicht außer Reichweite, doch es werde eng, sagte der Klimaforscher. In den vergangenen zehn Jahren sei es lediglich gelungen, die Geschwindigkeit des Emissionsanstiegs zu bremsen. Edenhofer warnt angesichts weiterhin steigender Emissionen: „Wir fahren immer noch auf die Wand zu.“
Um die Inhalte des neuen Weltklimaberichts sei hart gerungen worden, und das sei gut so, sagte Edenhofer. „Man sieht, dass die Sache ernst wird und für viele Länder sich klar und deutlich abzeichnet: Wir müssen jetzt bis zur Mitte des Jahrhunderts CO2-neutral werden.“
Der Weltklimarat (IPCC) will am Montag den dritten Teil seines Sachstandsberichts über nötige Maßnahmen gegen die Erderwärmung veröffentlichen. In den beiden vorangegangenen Teilen ging um die aktuelle Lage und die Folgen der Klimakrise.