Berlin (epd). Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat angesichts der Einschränkungen von Getreidelieferungen durch den Ukraine-Krieg eine stärkere Unterstützung des Welternährungsprogramms angekündigt. "Wir sind zweitgrößter Zahler nach den USA - und wir werden mehr machen als in der Vergangenheit’, sagte Özdemir den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). 50 Prozent des Getreides für das World Food Program (WFP) kämen bisher aus der Ukraine. Nun müsse das WFP auf anderen Märkten trotz steigender Preise Weizen kaufen.
Özdemir warnte zugleich Ungarn vor Protektionismus als Reaktion auf den Ukraine-Krieg. „Ich rate allen Staaten, hier vernünftig zu agieren“, sagte der Landwirtschaftsminister mit Blick auf das EU-Mitglied Ungarn. Wer seine Märkte schließe, handele wie ein Brandbeschleuniger. „Wenn das alle machen, fahren wir gegen die Wand. Dann schießen die Preise durch die Decke“, erklärte der Grünen-Politiker. In Ungarn sollte am Sonntag ein neues Parlament gewählt werden.
