Klima: Junge Leute fordern von Industrie und Politik größeren Einsatz

Klima: Junge Leute fordern von Industrie und Politik größeren Einsatz

Berlin (epd). Jugendliche und junge Erwachsene zählen Umwelt- und Klimaschutz zu den vier wichtigsten Themen der Gegenwart. Das ist das Ergebnis einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Studie im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) und des Bundesumweltministeriums. Befragt wurden im Juni und Juli 2021 im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe 1.010 junge Menschen im Alter von 14 bis 22 Jahren.

Demnach halten 85 Prozent der Befragten Umwelt- und Klimaschutz für wichtig. Auf den Plätzen eins bis drei der wichtigsten Themen rangieren der Zustand des Bildungswesens (88 Prozent), der Zustand des Gesundheitssystems (88 Prozent) und das Thema soziale Gerechtigkeit (87 Prozent).

Der Studie mit dem Titel „Zukunft? Jugend fragen! - 2021“ zufolge blicken drei Viertel der Befragten grundsätzlich optimistisch in ihre persönliche Zukunft in etwa 20 Jahren. Allerdings ist nur ein Viertel zuversichtlich, dass sich der Zustand von Umwelt und Klima positiv entwickelt, 71 Prozent sind pessimistisch.

Die großen Herausforderungen beim Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen bewegen die jungen Menschen und belasteten sie auch emotional, wie es hieß. So berichten 88 Prozent von Trauer über menschengemachte Umweltzerstörung. Drei Viertel haben Angst vor den Folgen der Klimakrise.

Zum eigenen Verhalten befragt, ergab die Studie, dass 62 Prozent der Jugendlichen häufig das Rad oder öffentliche Verkehrsmittel für alltägliche Wege nutzen. 49 Prozent verzichten demnach oft auf Plastikverpackungen, 23 Prozent unterstützen häufig Online-Petitionen für umweltpolitische Anliegen und 40 Prozent haben bereits an Klimastreiks teilgenommen. Dabei finden die Befragten mit deutlicher Mehrheit, dass auch Bundesregierung, Industrie und Wirtschaft mehr für den Umwelt- und Klimaschutz tun sollten.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betonte, sie wolle Wünsche und Perspektiven der Jugend noch stärker in die Gestaltung von Umweltpolitik einbringen. Die Sorge um den Planeten sei eine Verpflichtung, „in Zeiten akuter Krisen weiterhin die langfristigen Herausforderungen im Blick zu behalten und dafür Lösungen zu finden“.