Berlin, Düsseldorf (epd). Um künftig besser auf Katastrophen wie das Hochwasser von 2021 vorbereitet zu sein, haben das Bundesinnen- und das Finanzministerium Maßnahmen etwa zur Stärkung von Wetter-Prognosen und Warn-Infrastrukturen eingeleitet. Der entsprechende Bericht mit Bilanzen zum Hochwasser im Juli 2021, vor allem mit den Folgen in Rheinland-Pfalz und NRW, wurde am Mittwoch im Bundeskabinett vorgestellt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: „Wir haben aus den verheerenden Folgen des Hochwassers im Juli 2021 gelernt.“
Der Schutz der Bevölkerung und auch ihre Widerstandskraft (Resilienz) gegen die Folgen des Klimawandels soll durch eine verbesserte Zusammenarbeit im Katastrophenfall gestärkt werden. Digitale Lagebilder sind laut Bericht ein Beispiel für die angestrebte stärkere Nutzung der Digitalisierung. Auch geht es um Hochwasserschutz im engeren Sinne sowie um vorsorglichen Hochwasserschutz in der Landwirtschaft. Entwickelt werden sollen auf Modellierungen gestützte Starkregen-Warnkkarten.
Darüber hinaus wird eine Pflichtversicherungslösung für Elementarschäden geprüft. Derzeit sind nur knapp die Hälfte aller Wohngebäude in Deutschland gegen Elementarschäden versichert. Erleichterungen im Baurecht sollen den schnellen Bau von kostengünstigen Häusern in Leichtbauweise („Tiny Houses“) und eine allgemeine Planungsbeschleunigung ermöglichen.
Ein „Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz“ (GeKoB) soll den Informationsaustausch von Bund und Ländern verbessern und die Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz intensivieren. Besonders im Blick ist auch ein besserer Schutz von Menschen mit Behinderung.
Als Folge des Hochwassers im Sommer 2021 hatten 183 Menschen den Angaben nach ihr Leben verloren, über 800 wurden verletzt. Es entstanden regional enorme Sachschäden. Häuser und Infrastrukturen wurden in einigen Gebieten, etwa im Ahrtal, vollständig zerstört.