Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben vor einem massiven Anstieg des weltweiten Hungers als Folge des Krieges in der Ukraine gewarnt. Russlands Invasion in die Ukraine werde globale Auswirkungen haben, wie sie die Menschheit seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gesehen habe, erklärte der Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms WFP, David Beasley, laut einer am Mittwoch in Genf verbreiteten Mitteilung.
Beasley sprach von der Katastrophe des Krieges, auf die noch die Katastrophe des Hungers aufgesetzt werde. Der WFP-Chef hatte seine Mahnungen am Dienstag (Ortszeit) vor den UN-Sicherheitsrat in New York gebracht. Den Angaben zufolge hatte die Ukraine vor Beginn des Krieges Lebensmittel für 400 Millionen Menschen produziert, vor allem Weizen, Mais und anderes Getreide. Auch Russland stellte große Mengen Getreide für die Ausfuhr her.
Doch die Gewalt habe verheerende Auswirkungen auf Produktion und Preise, erklärte das WFP. Die Lebensmittelpreise hätten im Februar 2022 weltweit einen historischen Höchstwert erreicht. Immer mehr arme Menschen hätten nun Schwierigkeiten, Lebensmittel zu erwerben. Auch das WFP selbst werde mit gegebenen Mitteln nicht mehr die gleichen Mengen kaufen können, um sie an bedürftige Menschen in vielen Ländern zu verteilen.
Inzwischen seien auch in der Ukraine wegen der Engpässe große Teile der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das WFP habe bislang eine Million Menschen mit Nahrung unterstützt.