Berlin (epd). Krankenhäuser in Deutschland haben durchschnittlich sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- oder Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet. Das hat eine repräsentative Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei knapp 400 Kliniken ergeben, die dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Mittwoch) vorliegt. „Die Zahlen der Umfrage belegen sehr eindrucksvoll, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine außerordentlich hohe und vorbildliche Impfquote aufweisen“, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem RND.
Bei den Pflegediensten liegt die Meldequote demnach bei sieben Prozent, in der Intensivpflege beträgt sie lediglich vier Prozent. Im ärztlichen Dienst sei die Quote bei drei Prozent.
Gaß gab gleichwohl keine Entwarnung. Angesichts der aktuell weiter steigenden Zahl von Corona-positiven Patienten und krankheitsbedingten Ausfällen beim Klinikpersonal seien Einschränkungen bei der Patientenversorgung nicht zu verhindern, sagte er.
Mehr als die Hälfte der Krankenhäuser (53 Prozent) rechnet der Umfrage zufolge mit Einschränkungen in der Patientenversorgung bei einer möglichen Freistellung der ungeimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In Deutschland besteht seit Mitte März eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen. Ungeimpften droht ein Beschäftigungsverbot. In der Gesamtbevölkerung haben derzeit 85,5 Prozent der über 18-Jährigen mindestens eine Impfung erhalten.