Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben zu einer verstärkten internationalen Hilfe für Millionen Menschen im Südsudan aufgerufen. Die Menschen in dem Krisenland litten unter den Auswirkungen des Klimawandels, sagte der Spezialberater des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Andrew Harper, am Dienstag in Genf.
Große Teile des Landes seien entweder überschwemmt oder durch Hitzewellen verdorrt, sagte Harper, der den jüngst Südsudan bereist hatte. Bei den schweren Überschwemmungen im vorigen Jahr hätten mehr als 835.000 Menschen ihre Unterkünfte, Viehbestände oder sonstiges Eigentum verloren. Rund 800.000 Stück Vieh seien in den Wassermassen ums Leben gekommen. In der Regensaison von Mai an drohen den Angaben nach neue Überschwemmungen in dem Konfliktland.
Vor dem Bürgerkrieg sind laut UNHCR rund 2,3 Millionen Menschen in den vergangenen Jahren ins Ausland geflüchtet. Kein anderer Konflikt in Afrika habe so viele Menschen in die Flucht geschlagen wie der Bürgerkrieg im Südsudan, der 2013 begann.
Zwar bemühten sich die Südsudanesen, eine Friedensvereinbarung zwischen den Konfliktparteien umzusetzen, in dem rohstoffreichen Staat flamme aber immer wieder Gewalt auf. Zudem belasteten Armut, Hunger und Krankheiten den 2011 gegründeten Staat. Laut Weltbank lebten im Jahr 2020 im Südsudan 11,2 Millionen Menschen.