Berlin (epd). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich im Zuge des deutschen G7-Vorsitzes für mehr Impfgerechtigkeit weltweit einsetzen. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 70 Prozent der Menschen weltweit gegen das Coronavirus zu impfen, dürfe nicht aus den Augen verloren werden, sagte er auf der internationalen Konferenz „Global Solutions Summit“ am Montag in Berlin. Die Pandemie werde auch in Deutschland nicht vorbei sein, bevor sie nicht weltweit unter Kontrolle gebracht werde.
Dabei verwies er darauf, dass Deutschland in diesem Jahr rund 1,3 Milliarden Euro für die internationale Initiative Act Accelerator (Act-A) zur Beschaffung und weltweiten Verteilung von Diagnostika, Heilmitteln und Impfstoffen gegen Covid-19 bereitstelle. Zugleich werde die Impfstoffproduktion in Afrika gestärkt, fügte Scholz mit Blick auf Pläne des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech hinzu, in Südafrika und anderen afrikanischen Ländern mobile Impfstofffabriken in Betrieb zu nehmen.
WHO-Beschlüssen zufolge sollen in allen Ländern bis Mitte dieses Jahres 70 Prozent der Einwohner gegen Covid-19 vollständig geimpft sein. Dieses Ziel wird aber voraussichtlich bei weitem nicht erreicht - zuletzt waren es gerade einmal zehn Prozent.
Bei der zweitägigen Konferenz „Global Solutions Summit“ diskutieren internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über globale Probleme und entwickeln Lösungsansätze für die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. In diesem Jahr geht es um die Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine sowie um die Weltwirtschaft in Zeiten von Pandemie und Klimawandel.
Deutschland hat gegenwärtig den Vorsitz der G7, dem Gremium der sieben Industrienationen Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, USA, Kanada und Deutschland. Vom 26. bis 28. Juni ist der G7-Gipfel in Elmau (Bayern) geplant.