Köln (epd). Sieben Jahre nach Beginn des Krieges im Jemen sind laut der Hilfsorganisation Islamic Relief mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in einer akuten Notlage. „Schätzungen zufolge sind durch den Krieg im Jemen fast 400.000 Menschen ums Leben gekommen, und mehr als 21 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe“, sagte Sprecher Nuri Köseli am Sonntag in Köln. 17,4 Millionen Menschen seien akut von Hunger und Nahrungsmittelknappheit betroffen. Die von Islamic Relief im Jemen unterstützten Kliniken hätten Mühe, die vielen unterernährten Patienten, insbesondere Kinder, zu versorgen.
Neben der Bevölkerung im Jemen leide auch die Umwelt unter den Auswirkungen des Konflikts. Aufgrund der Blockade der von den Huthi kontrollierten Gebiete und der Einfuhrbeschränkungen für den Hafen von Hudaida am Roten Meer seien Menschen und Unternehmen gezwungen, Bäume für Brennholz zu fällen, erzählte Köseli. „Allein in der Hauptstadt Sana'a werden jährlich mehr als 889.000 Bäume gefällt, um Bäckereien und Restaurants zu versorgen.“ Abholzung und Wüstenbildung verschärfen laut der Hilfsorganisation das Problem der Ernährungsunsicherheit weiter.
Im Jemen kämpft die Regierung seit sieben Jahren mit Hilfe Saudi-Arabiens und anderer Länder gegen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Islamic Relief ist nach eigenen Angaben seit 1998 im Jemen tätig.