Antisemitismusbeauftragter besucht ukrainische Schüler in Berlin

Antisemitismusbeauftragter besucht ukrainische Schüler in Berlin

Berlin (epd). Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat der Jüdischen Gemeinde Berlin für die Aufnahme von Kindern, Jugendlichen und deren Eltern aus jüdischen Gemeinden der Ukraine gedankt. „Rund 75 Jahre nach dem Verbrechen der Nationalsozialisten flüchten Juden nach Deutschland, um dort Schutz zu suchen, und sie finden ihn hier“, sagte Klein am Donnerstag in Berlin bei einem Besuch der Jewish International School - Masorti Grundschule. Dort wurde eine Willkommensklasse für ukrainische Geflüchtete eingerichtet.

Jüdische Gemeinden hätten die Bedarfe der Geflüchteten durch familiäre und sprachliche Verbindungen in die Ukraine schnell einschätzen können und so schnell und unbürokratisch Hilfe organisiert, sagte Klein weiter.

Die momentane Situation sei historisch bemerkenswert, sagte er im Gespräch mit den Geflüchteten. „Sie sind willkommen in Deutschland. Ihre Sicherheit hat die höchste Priorität für die Bundesregierung“, versicherte er den Jugendlichen und ihren Eltern, die unter anderem aus den ukrainischen Städten Odessa und Charkiw nach Berlin gekommen waren. Der Zentralrat der Juden rechne damit, dass insgesamt etwa 5.000 Juden aus der Ukraine nach Deutschland flüchten werden, wovon bislang etwa 3.000 in Deutschland angekommen seien, sagte Klein.

Um die Aufnahme der jüdischen Geflüchteten aus der Ukraine zu ermöglichen, habe die Bundesregierung ein Sonderverfahren organisiert: „Im Unterschied zum bisherigen Verfahren können Juden aus der Ukraine seit dem 18. März Anträge auf Zuwanderung direkt in Deutschland bei der örtlichen jüdischen Gemeinde stellen“, sagte Klein. Bisher müssten diese bei der deutschen Botschaft im Herkunftsland gestellt werden.