Greenpeace-Protest gegen Gasimporte aus Russland

Greenpeace-Protest gegen Gasimporte aus Russland

Lubmin, Burg (epd). Mit einem großen Banner haben 40 Greenpeace-Aktivisten an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 für einen schnellstmöglichen Importstopp von russischem Gas demonstriert. Zudem habe bei der Aktion am Donnerstag in Lubmin bei Greifswald ein rotes „X“-Banner in den Dünen symbolisch die Pipeline blockiert, teilte Greenpeace in Hamburg mit. Nord Stream 1 ist eine von drei Gaspipelines, die russisches Gas nach Deutschland leitet. Deutschland importierte laut Greenpeace im vergangenen Jahr russisches Gas im Gesamtwert von etwa 8,8 Milliarden Euro.

Es sei eine Herausforderung, die viel zu lange gewachsene Abhängigkeit von russischem Gas kurzfristig zu beenden, sagte Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. Doch angesichts des Leids in der Ukraine müsse jede Anstrengung unternommen werden, um so schnell wie möglich vom „blutigen Gas“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin loszukommen. Die nötigen Einschnitte in Deutschland seien nichts verglichen mit dem, was die Menschen in der Ukraine erfahren.

Greenpeace schlage in einem am Donnerstag veröffentlichen Maßnahmenpaket mit dem Titel „Kein Gas für Krieg“ sieben Sofortmaßnahmen vor, hieß es. Dazu gehörten eine Offensive für den Einbau von Wärmepumpen in Gebäude, das Einbauverbot für neue Gasheizungen spätestens ab dem Jahr 2024 sowie die gesetzliche Festschreibung des Ausstiegs aus fossilen Öl- und Gasheizungen.

Auf den am Donnerstag in Brüssel beginnenden Gipfeltreffen von Europäischer Union, G7 und Nato soll es auch um weitere Sanktionen gegen Russland gehen, unter anderem um ein Energieembargo für russisches Öl, Kohle und Gas der EU-Staaten.

Bereits am Mittwoch hatten Aktivisten von Greenpeace nach Polizeiangaben mit einer Protestaktion „gefährlich in den Schiffsverkehr“ vor der Ostseeinsel Fehmarn eingegriffen. Mit Schlauchbooten hätten sie die Durchfahrt eines Tankschiffes nördlich von Fehrmarn blockiert und ein erhebliches Ausweichmanöver provoziert, hieß es. Während der Aktion bemalten die Aktivisten die Seitenwand des unter maltesischer Flagge fahrenden, 249 Meter langen Tankers zudem mit den Worten „Oil fuels War“.