Berlin (epd). Die Gesundheitsminister der G7-Staaten haben die Bombardierung ukrainischer Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen durch die russische Armee scharf verurteilt. In einer vom deutschen Vorsitz am Mittwoch in Berlin nach einer Videokonferenz veröffentlichten Erklärung heißt es, inzwischen habe die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 64 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine dokumentiert mit 15 Toten und 37 Verletzten. Darunter sei auch der entsetzliche Angriff auf eine Geburtsklinik in der eingekesselten Stadt Mariupol.
Die meisten Kliniken und Einrichtungen seien schwer beschädigt oder zerstört worden, heißt es in der Erklärung weiter. Dies verhindere die Behandlung erkrankter Menschen, von Kindern, Schwangeren und alten Menschen und gefährde damit weitere Menschenleben. Die wahllosen Angriffe müssten sofort beendet werden, fordern die G7-Gesundheitsminister. Medizinisches Personal in den Kriegsgebieten müsse ungehinderten Zugang haben zu den Menschen, die Hilfe benötigten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, der russische Präsident Wladimir Putin habe sein Land aus dem Kreise der Staaten verabschiedet, die das Völkerrecht achten. Er schrecke nicht einmal davor zurück, Entbindungsstationen und Kliniken zu bombardieren. Der gezielte Beschuss von Krankenhäusern sei „blanker Terror“, sagte Lauterbach. Mit allen Mitteln werde derzeit versucht, den Zusammenbruch des Gesundheitswesens in der Ukraine zu verhindern. Dazu zählten Arzneimittellieferungen, der Einsatz von Ärzten und die Versorgung Schwerverletzter.
Deutschland hat gegenwärtig den Vorsitz der G7, in der sich die sieben größten westlichen Industrienationen Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien, USA, Kanada und Deutschland zusammengeschlossen haben.