Berlin (epd). Aus Sicht von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollten Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland schnell die Möglichkeit zur Arbeitsaufnahme bekommen. Zuvorderst würden die Ukrainer nicht als Fachkräfte, sondern als Menschen betrachtet, betonte Heil am Mittwoch im Deutschlandfunk. Doch sei es vernünftig, ihnen eine Perspektive zu eröffnen, wenn sie länger im Land bleiben wollen.
Durch ihren Aufenthaltstitel stehe den Menschen aus der Ukraine der deutsche Arbeitsmarkt grundsätzlich offen. Doch müssten unter anderem über Sprach- und Integrationskurse sowie Angebote zur Kinderbetreuung weitere Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Ukrainerinnen und Ukrainer in Deutschland arbeiten können.
Heil sicherte Bundesländern und Kommunen zu, dass der Bund mehr Geld für Integrationsmaßnahmen zur Verfügung stellt. Es gehe darum, dass alle einen „fairen Anteil an dieser nationalen Aufgabe leisten“.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind in Deutschland bislang mindestens 232.462 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Die tatsächliche Zahl ist wahrscheinlich aber höher, weil es an der deutsch-polnischen Grenze keine regulären Kontrollen gibt und sich Menschen mit ukrainischem Pass zunächst für 90 Tage frei in der EU bewegen können. Sie müssen sich erst registrieren lassen, wenn sie staatliche Leistungen beantragen.