Neue Datenbank bündelt Hilfen für behinderte Menschen aus der Ukraine

Neue Datenbank bündelt Hilfen für behinderte Menschen aus der Ukraine

Bremen, Berlin (epd). In einer bundesweiten Datenbank sammeln seit Dienstag Organisationen der Behindertenhilfe Wohn-, Assistenz- und Transferangebote für Menschen mit einer Behinderung, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Zu den Initiatoren der Website www.hilfsabfrage.de gehört das Büro des Bremer Landesbehindertenbeauftragten Arne Frankenstein. Er hoffe, dass sich möglichst viele Akteure der Behindertenhilfe beteiligten, „nicht nur in den Städten, auch in der Fläche“, sagte Frankenstein am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

„Für Menschen mit einer Behinderung ist es schon schwierig, den Fluchtweg aus der Ukraine an die Grenze zu schaffen“, sagte Frankenstein. Um die weitere Versorgung und eine sichere Unterstützung zu organisieren, sei eine Netzwerkstruktur nötig, um die es bei der Datenbank gehe. Beteiligt sind Frankenstein zufolge unter anderen die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland, die Bundesvereinigung der Lebenshilfe, der Verein der Sozialhelden sowie Handicap International.

Organisationen der Behindertenhilfe werden von den Initiatoren gebeten, in den Rubriken „Transfer“ und „Wohnen“ ihre Hilfsangebote einzutragen. In Zusammenarbeit mit Akteuren in der Ukraine, in den Grenzregionen sowie in Deutschland soll dann die jeweils richtige Unterstützung vermittelt werden. Aktuell würden besonders barrierefreie Transfermöglichkeiten und Unterkünfte benötigt, hieß es.

An der Konzipierung der Internetseite seien sowohl Leistungsanbieter als auch die Interessenvertretung behinderter Menschen beteiligt gewesen, erläuterte Frankenstein. Sie solle fester Bestandteil der Kriseninfrastruktur zur Rettung geflüchteter Menschen mit Behinderungen werden. „Die erste Resonanz ist groß.“ Nun gehe es auch darum, Fördermittel etwa von der Aktion Mensch einzuwerben, damit das Angebot verstetigt werden könne.

Ursprung der bundesweiten Initiative war eine zunächst spontane Aktion des Bremer „Martinsclubs“, der zu den größten Trägern der Behindertenhilfe in der Hansestadt zählt. Er hatte vor zwei Wochen geflüchteten Menschen mit Behinderung an der ukrainisch-polnischen Grenze geholfen.