Berlin (epd). Mit einer Schweigeminute hat der Bundestag am Dienstag des im Ukraine-Krieg getöteten Holocaust-Überlebenden Boris Romantschenko gedacht. „Sein Tod mahnt uns: Alles uns Mögliche zu tun, um diesen grausamen Krieg zu stoppen und den Menschen in der Ukraine zu helfen“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne). Sie erinnerte vor Eröffnung der Haushaltswoche im Parlament an den 96-Jährigen, der am Freitag bei einem Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw getötet worden war.
Sein Tod erinnere daran, „dass Deutschland eine historische Verantwortung auch für die Ukraine trägt“, sagte Göring-Eckardt. Boris Romantschenko sei als Zwangsarbeiter 1942 nach Dortmund verschleppt worden und habe vier Konzentrationslager überlebt. Der 96-Jährige war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora.
Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora hatte am Montag ihre Bestürzung über den Tod Romantschenkos zum Ausdruck gebracht. Nach ihren Angaben starb er in seinem Wohnhaus, nachdem das Gebäude von einem Geschoss getroffen wurde.