Holocaust-Überlebender Romantschenko bei Angriff in Ukraine getötet

Holocaust-Überlebender Romantschenko bei Angriff in Ukraine getötet
Bei einem Bombenangriff im ukrainischen Charkiw ist der Holocaust-Überlebende und Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora Boris Romantschenko getötet worden. Ministerpräsident Ramelow zeigte sich entsetzt.

Nordhausen, Charkiw (epd). Der Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko ist nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora bei einem Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw getötet worden. „Wir sind zutiefst bestürzt“, erklärte die Stiftung am Montag auf Twitter. Romantschenko sei bereits am Freitag vergangener Woche bei einem Angriff auf sein Wohnhaus getötet worden, teilte die Stiftung unter Berufung auf Angehörige mit. Der 96-Jährige war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora.

Romantschenko habe in einem mehrstöckigen Gebäude gewohnt, das von einem Geschoss getroffen worden sei, hieß es weiter unter Berufung auf eine Enkelin. Er habe die Lager Buchenwald, Peenemünde, Dora und Bergen-Belsen überlebt und sich intensiv für die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus eingesetzt, erklärte die Stiftung.

Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) reagierte entsetzt auf die Nachricht vom Tod Romantschenkos. „Das macht mich fassungslos“, erklärte er. „Die Nationalsozialisten haben es nicht geschafft, diesen großen Menschen zu brechen, ihn zu töten - sehr wohl aber das System Putin mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine.“