UN: Russlands Krieg in Ukraine verursacht immer mehr Leid und Elend

UN: Russlands Krieg in Ukraine verursacht immer mehr Leid und Elend

Genf (epd). Russlands Krieg gegen die Ukraine stürzt laut den Vereinten Nationen immer mehr Menschen in Leid und Elend. Millionen Familien hungerten oder seien vom Hunger bedroht, warnte der Sprecher des Welternährungsprogramms, Tomson Phiri am Freitag in Genf.

Die Produktions- und Lieferketten für Nahrungsmittel in der Ukraine brechen den Angaben nach auseinander. Lastkraftwagen und Züge seien zerstört, Flughäfen zerbombt, Brücken eingestürzt, Supermärkte und Vorratslager geleert.

Innerhalb der Ukraine befinden sich mehrere Millionen Kinder, Frauen und Männer auf der Flucht vor den Kämpfen, erklärte der Sprecher des Hilfswerks UNHCR, Matthew Saltmarsh. Die humanitären Bedürfnisse der Zivilisten steigen nach seinen Worten „exponentiell“. Etliche Menschen säßen schutzlos in ukrainischen Gebieten mit eskalierenden Feindseligkeiten fest. Die Strom- und Wasserversorgung sei vielerorts unterbrochen.

Besonders kritisch sei die Lage in den Städten Sumy und Mariupol, die unter heftigen Beschuss der Streitkräfte des russischen Präsidenten Wladimir Putin stehen. Das UNHCR beobachte genau die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland über humanitäre Korridore. Humanitäre Güter für die Menschen in Sumy stünden bereit. Sie könnten aber erst geliefert werden, wenn die Sicherheitslage es erlaube.

Mehr als 3,1 Millionen Menschen seien vor der Gewalt aus der Ukraine in Nachbarländer geflüchtet, teilte der UNHCR-Sprecher mit. Da rund 90 Prozent der Flüchtlinge Kinder und Frauen seien, herrsche große Gefahr von Menschenhandel und Ausbeutung.