Hannover (epd). Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist offiziell nicht länger Ehrenbürger von Hannover. Die Verwaltung der niedersächsischen Landeshauptstadt habe das vor wenigen Tagen bekanntgewordene Schreiben mit der Verzichtserklärung Schröders erhalten, teilte sie am Donnerstag mit. Damit sei er ab sofort nicht mehr Ehrenbürger Hannovers. Das angestoßene Verfahren zur Entziehung der Ehrenbürgerschaft sei damit beendet.
Am Dienstag veröffentlichte Schröder den Brief im Karrierenetzwerk LinkedIn, den er auch an Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) geschickt hatte. Darin heißt es: „Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbügerwürde der Stadt Hannover.“ Erst als das Schreiben der Stadt offiziell zugegangenen war, konnte es formell behandelt werden, hieß es am Donnerstag.
Ein Ende der Ehrenbürgerschaft sei konsequent, sagte Onay. „Die anhaltenden geschäftlichen Verbindungen zwischen dem Altbundeskanzler und dem Kriegstreiber Wladimir Putin sind mit den Werten unserer Stadt nicht in Einklang zu bringen. Hannover steht fest an der Seite der Ukrainer und Ukrainerinnen und aller Menschen, die sich für Frieden und ein gutes Miteinander einsetzen.“
Zugleich betonte der Oberbürgermeister, dass er sich trotz aller entstandenen Irritationen dafür einsetze, Schröders Verdienste als Kanzler und Hannoveraner nicht herabzuwürdigen. „Ich würde mir wünschen, dass sich Gerhard Schröder erklärt.“