Hannover (epd). Niedersachsens Migrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD) hat angesichts der weiter steigenden Flüchtlingszahlen aus der Ukraine eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber Personen mit unlauteren oder kriminellen Absichten gefordert, die sich unter die Helferinnen und Helfer mischen könnten. In Einzelfällen sei es bereits vorgekommen, dass Menschen die Notlage der Geflüchteten für eigene Zwecke ausnutzen wollten, sagte Schröder-Köpf dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Das ist in der Tat abscheulich und muss verhindert werden.“
Aus der Ukraine kämen auch weiterhin überwiegend Frauen und Kinder, die zunehmend traumatisiert und besonders gefährdet seien. „Sie dürfen sich keineswegs solchen Machenschaften ausgesetzt sehen.“ Auch die Frauen Union der CDU in Niedersachsen und der niedersächsische Flüchtlingsrat hatten Schutzkonzepte für geflüchtete Frauen und Kinder gefordert.
Schröder-Köpf empfahl denjenigen, die sich engagieren oder eine Unterkunft anbieten wollten, sich an ihre jeweilige Kommune zu wenden. „Dort wird geprüft, wo welche Hilfe gebraucht wird und in welchen Haushalt welche Geflüchteten am besten passen.“ Zudem sei es wichtig, dass „seltsame Vorgänge“ in jedem Fall an die Leitungen von Sammelunterkünften oder an die Polizei gemeldet würden. Auch den Geflüchteten riet die Migrationsbeauftragte, sich an eine Kommune oder eine Landesaufnahmebehörde zu wenden, wenn sie keine Verwandten oder vertrauenswürdigen Bekannten vor Ort hätten.
In den Messehallen des Drehkreuzes in Hannover-Laatzen versuchten die Helfer nach Kräften, die Frauen und Kinder zu schützen. In diesen und anderen Sammelunterkünften werde zudem in der Regel eine psychologische Beratung angeboten. Auch das Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge sei ansprechbar. Dennoch könne diese Art der Unterbringung nur eine Übergangslösung für wenige Tage sein, betonte Schröder-Köpf.