Berlin (epd). Das Land Berlin hat am Dienstag die bisher meisten Flüchtlinge seit Beginn des Krieges in der Ukraine untergebracht. Insgesamt seien 1.500 Menschen in den Notunterkünften der Stadt aufgenommen worden, teilte die Senatssozialverwaltung am Mittwoch über Twitter mit. Insgesamt seien am Dienstag 6.000 Kriegsflüchtlinge am Berliner Hauptbahnhof angekommen. Hinzu kämen etwa 900 Personen, die Berlin über den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) erreicht hatten. Unterdessen signalisierte die Bundesregierung Ländern und Kommunen Unterstützung bei den Kosten für die Aufnahme der Kriegsflüchtlingen.
Rund 10.000 Menschen kämen täglich in Berlin an, erklärte die Berliner Senatssozialverwaltung. Berlin übernehme im bundesweiten Vergleich den größten Anteil an Geflüchteten aus der Ukraine. Etwa 1.000 Menschen würden jeden Tag in Notunterkünften der Stadt untergebracht. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) forderte deshalb erneut die Unterstützung von Bund und Ländern. Nicht nur in Berlin werde die organisatorische, personelle und finanzielle Unterstützung vom Bund benötigt.
Es sei klar, dass man niemanden mit den Kosten allein lassen wolle, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Am Donnerstag kommen die Regierungschefs und -chefinnen der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu Beratungen zusammen. Dabei soll es auch um konkrete Unterstützung gehen. Aus dem Jahr 2015 und den Folgejahren gebe es „eingespielte Verfahren“, derer man sich nun besinne, sagte er. 2015 und 2016 waren viele Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien nach Deutschland gekommen.
Angesichts der Fluchtbewegung aus der Ukraine gibt es wieder Forderungen von Ländern und Kommunen nach finanzieller Unterstützung. Bis Mittwoch sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums fast 175.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland registriert worden. Die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen, weil Ukrainer ohne Visum einreisen können und sich nicht sofort registrieren müssen.