Berlin (epd). Die deutschen Krankenhäuser arbeiten nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) weiter im Ausnahmezustand. Die Hoffnung auf eine Entlastung und einen Routinebetrieb nach zwei Jahren Corona-Pandemie löse sich gerade in Luft auf, erklärte der Klinikverband am Mittwoch in Berlin.
Auf den Intensivstationen stiegen erneut die Belegungszahlen, auf den Normalstationen nehme die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten zu. Beides sei begleitet von hohen Personalausfällen infolge von Corona-Quarantänen, sagte der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß.
Eine zusätzliche Herausforderung für die Kliniken werde die Versorgung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge sein. Die Zahl der Geflüchteten werde möglicherweise die der Flüchtlinge aus dem Jahr 2015 überschreiten. Darunter werden sich nach Einschätzung der DKG viele ältere Menschen und Kinder befinden. Darüber hinaus würden verstärkt die Patientinnen und Patienten ukrainischer Krankenhäuser in anderen Ländern wie etwa Deutschland behandelt werden müssen.
Hinzu komme, dass der überwiegende Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer praktisch keinen Schutz vor schwerer Erkrankung unter der Omikron-Variante habe. „Wir wollen und wir werden den Menschen, die vor dem Angriffskrieg aus der Ukraine flüchten mussten, helfen. Hier erwarten wir aber auch unbürokratische Regelungen mit Blick auf die Gewährung und Finanzierung medizinisch notwendiger Leistungen“, erklärte Gaß.