Osnabrück (epd). In der Debatte um die hohen Energie- und Benzinpreise warnt der Sozialverband VdK vor Entlastungen der Verbraucher „nach dem Gießkannenprinzip“. Vielmehr müsse die soziale Bedürftigkeit der Empfänger berücksichtigt werden, sagte Präsidentin Verena Bentele der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Von einem Tankzuschuss, wie ihn Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagen hat, „profitieren in besonderem Maße Menschen, die große Autos mit hohem Verbrauch fahren, sowie Dienstwagenbesitzer, die eine Entlastung aber in der Regel gar nicht nötig haben.“
Deshalb fordere der VdK statt eines Tankzuschusses Gutscheine für Haushalte mit geringem oder keinem Einkommen sowie für Rentner, sagte Bentele. „Arme Menschen müssen jetzt unterstützt werden, nicht die Ölindustrie.“
Die Bundesregierung plant angesichts der stark gestiegenen Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges ein Paket zur Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern. Wann es genau kommt und was es beinhalten wird, wird derzeit noch in der Koalition beraten.
Bundesfinanzminister Lindner plädiert für einen befristeten staatlichen Tankzuschuss. Er will den Spritpreis damit auf unter zwei Euro pro Liter Diesel oder Benzin drücken. Lindner rechnete vor, 40 Cent Entlastung pro Liter für drei Monate würden den Staat 6,6 Milliarden Euro kosten.