Aachener Friedenspreis warnt vor weiterer Eskalation im Ukraine-Krieg

Aachener Friedenspreis warnt vor weiterer Eskalation im Ukraine-Krieg

Aachen (epd). Der Verein Aachener Friedenspreis hat angesichts des Krieges in der Ukraine vor weiteren Eskalationen gewarnt. Die „deutschen Aufrüstungsideen“ seien der „vollkommen falsche Weg“, diesem Krieg zu begegnen, sagte Vorstandsmitglied Lea Heuser am Dienstag in Aachen. Zugleich betonte sie das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine. „Wir stehen ratlos da, wir haben keine Patentlösung“, räumte sie ein.

Sanktionen gegen Russland halte sie für eine wirkungsvolle Möglichkeit, erklärte Heuser. Das habe aber auch Auswirkungen auf Deutschland: „Wenn wir Putin den Geldhahn abdrehen wollen, müssen wir von unserem hohen Lebensstandard runter.“ Das könne auch bedeuten, über die Rationierung bestimmter Energiequellen nachzudenken.

Auch Vorstandsmitglied Dieter Spoo sprach mit Blick auf einen unberechenbaren Machthaber wie den russischen Präsidenten Wladimir Putin von einem „Dilemma“. Der frühere Militärseelsorger unterstrich die „uneingeschränkte Solidarität“ mit der Ukraine und erklärte: „Gerade aus unserer Betroffenheit heraus müssen wir einen kühlen Kopf behalten. Was wir tun können, ist: Geflüchteten helfen und an die Diplomatie appellieren.“ Die einzige Möglichkeit, Putin entgegenzutreten, sei Macht - wirtschaftlich, militärisch und politisch. Eine Flugverbotszone über der Ukraine könnte aber einen dritten Weltkrieg auslösen, mahnte Spoo.

Der Aachener Friedenspreis e.V. ist eine Bürgerinitiative aus der Friedensbewegung. 46 Einzelpersonen stiften den Aachener Friedenspreis, der jährlich zum Antikriegstag am 1. September verliehen wird.