Genf (epd). Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar sind nach Angaben der Vereinten Nationen drei Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet. Es handele sich um die am schnellsten eskalierende Vertriebenenkrise in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, teilte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration, Paul Dillon, bei einer Videokonferenz am Dienstag in Genf mit.
Unter den Flüchtlingen seien 157.000 Staatsbürger sogenannter Drittländer, die nicht Partei in dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sind. Laut dem Hilfswerk UNHCR flüchteten die meisten Menschen nach Polen. Die weiteren Flüchtlinge verteilten sich auf andere europäische Länder. Das UNHCR rechnet insgesamt mit rund vier Millionen Flüchtlingen. Millionen weitere Menschen warteten innerhalb der Ukraine auf humanitäre Hilfe.
Gemäß dem Kinderhilfswerk Unicef befinden sich unter den Flüchtlingen 1,4 Millionen Mädchen und Jungen. Sie litten besonders unter der traumatischen Flucht aus ihrer Heimat, betonte Unicef-Sprecher James Elder. Die Weltgesundheitsorganisation prangerte den Beschuss von Krankenhäusern, Arztpraxen, Kliniken und Ambulanzen in dem Krieg an. Bislang seien 31 militärische Angriffe auf Einrichtungen des Gesundheitswesen in der Ukraine erfasst worden.