Frankfurt a.M. (epd). Unter dem Motto „Stoppt den Krieg! Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine“ sind am Sonntag in Frankfurt am Main mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen. Für die Organisatoren sprach der Frankfurter DGB-Chef Philipp Jacks von 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, darunter auch viele junge Menschen und Familien mit Kindern. Sie trugen Fahnen der Ukraine, der Europäischen Union und Banner mit dem „Peace“-Zeichen. Auf Transparenten forderten sie ein sofortiges Ende der Angriffe, die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine und einen Importstopp von Öl, Gas und Kohle aus Russland. Weitere Großdemonstrationen gab es am Sonntag in Berlin, Leipzig, Stuttgart und Hamburg.
Bei der Auftaktkundgebung auf dem Opernplatz prangerte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) die Angriffe der russischen Soldaten auf Fluchtkorridore, Wohnhäuser und Geburtskliniken als „Kriegsverbrechen“ an. Ihm nötige der Mut und die Widerstandskraft der Ukrainer, aber auch der Mut russischer Demonstranten, gegen den Krieg aufzubegehren, „größten Respekt ab“.
Für die beiden großen Frankfurter Kirchen sprach der evangelische Stadtdekan Achim Knecht. Auch er verurteilte Putins Angriffskrieg. Der russische Präsident trete das Völkerrecht mit Füßen und verhöhne das Recht auf Leben und Freiheit. Den Vertriebenen zu helfen sei ein Gebot von Menschlichkeit und Nächstenliebe, sagte der Stadtdekan. Harsch kritisierte der Theologe das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., weil er den Angriffskrieg Putins gerechtfertigt und queeren Menschen das Recht auf Selbstbestimmung abgesprochen habe. „Kyrill diskreditiert damit den christlichen Glauben. Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“, sagte Knecht.
Aufgerufen zu der Kundgebung und dem anschließenden Demonstrationszug durch den Frankfurter Westen hatte ein Bündnis von rund 50 Organisationen, darunter der DGB, Fridays for Future, Attac, Pro Asyl, die katholische und evangelische Kirche, das Netzwerk Friedenskooperative, Greenpeace, der Bund Umwelt und Naturschutz, die Organisation Seebrücke sowie die Ärztinnen und Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW).